Hessischer Verkehrsspiegel
Fotos: SVG Hessen eG (3) D ies ist sicherlich ein Aspekt, warum die SVG Hessen heute selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft blicken kann. Eine Zukunft, die von stetigem Wandel geprägt sein wird und die immer wieder die Bewältigung von nicht planbaren Herausforderungen wie den Krieg in der Ukraine oder Corona mit sich bringt. Gerade deshalb ist die Genossen- schaft attraktiver als je zuvor, denn die Herausforderungen lassen sich in der Gemeinschaft besser meistern. Aber der Wandel bietet auch Chancen, die die SVG Hes- sen unbedingt nutzen möchte, um für die Zukunft gerüstet zu sein und um sie mitzugestalten. Das Feld der Digitali- sierung ist hier beispielhaft zu nennen. Neue Produkte und Dienstleistungen werden regelmäßig von der SVG Hessen geprüft und im positiven Fall den Mitgliedern vorgestellt und angeboten. Auf die Arbeitswelt hat sich die Digitali- sierung ebenfalls immens ausgewirkt, was unter anderem die Kommunikation mit Mitgliedern und Kunden fördert. Wer hätte zum Beispiel vor wenigen Jahren gedacht, dass man Abstimmungen ohne Weiteres auch als Videokonfe- renz durchführen kann? Grundstein Genossenschaft Zum Jubiläum kann man jedenfalls feststellen, dass die SVG Hessen trotz des hohen Alters vital und dynamisch dasteht, den Blick nach vorne richtet und sich eine starke Marktposition erarbeitet hat. Aber welche Meilensteine markieren diesen erfolgreichen Weg? Die SVG Hessen stellt sich seit einem Dreivierteljahrhundert in den Dienst ihrer Mitglieder und Kunden aus der Trans- port- und Logistikbranche. Die Entscheidung für die Form der Genossenschaft war sicherlich das richtige Zeichen in den unsicheren Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg und den damit verbundenen Unwägbarkeiten. Diesen Schwierigkeiten und Nöten begegnet man am besten in der Gemeinschaft, durch die der Einzelne an Stärke gewinnt. Die praktische und pragmatische Orientierung traf den Nerv der Unternehmen. Im Mittelpunkt stand nicht die politische Interessenvertretung, sondern die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder und die wirtschaft- liche Stabilität. Denn klar ist, dass der Zusammenschluss kleinerer Unternehmen zu einem größeren Verbund im- mer auch handfeste wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Lars Andersohn Lars Andersohn ist Personalleiter der SVG Hessen, 52, und seit 2007 im Unternehmen. Erinnern Sie sich an Ihren Start bei der SVG? Wie war es damals? Vor der SVG habe ich in einer großen WP/StB-Ge- sellschaft gearbeitet. 50, teilweise 60 Wochen- stunden waren da anfangs keine Seltenheit. Das war eine harte Zeit, gerade mit zwei kleinen Kindern, die ich abends oft nur noch kurz beim Schlafen gesehen habe. Gleitzeit gab es leider auch nicht. Da kam mir die Stellenanzeige der SVG, die damals einen Finanzbuchhalter suchte, gerade recht, und ich war sehr dankbar, dass ich hier eine neue Herausforderung gefunden habe. Ich habe mich in der Buchhaltung sehr wohl gefühlt, auch weil mich die Kolleg:innen gut auf- genommen haben und ich sehr gut eingearbeitet wurde. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die viel zitierte „Work-Life-Balance“, halte ich für wichtig und ist hier gelebte Praxis. So haben wir eine Gleitzeitregelung mit flexiblen Arbeitszeiten oder unterschiedliche Teilzeitmodelle. Was hat sich im Laufe der Zeit geändert? Kön- nen Sie Beispiele geben? Da ich schon einige Jahre hier bin, habe ich auch schon viele Leute kommen und gehen sehen. Geändert haben sich insofern natürlich die Gesichter. Was gleich geblieben ist, ist die gute Arbeitsatmosphäre und ein angenehmes Betriebsklima. Gerade anlässlich des aktuellen und künftigen Fachkräftemangels heißt es beim „War of Talents“ als Arbeitgeber nicht nur, gute Mitarbeiter:innen zu finden, sondern diese auch möglichst langfristig an das Unternehmen zu binden. Auch, aber nicht nur deshalb haben wir seit einigen Jahren die Möglichkeit, teilweise im Homeoce zu arbeiten. Wie erlebten Sie das Arbeitsumfeld damals? Um ehrlich zu sein, die Einrichtung und Ausstat- tung der Büros war damals schon etwas alt- modisch. Zeitgleich mit mir hat damals der neue Leiter der Finanzbuchhaltung angefangen und quasi als „erste Amtshandlung“ zunächst eine neue Einrichtung in der gesamten Buchhaltung auf den Weg gebracht. Und Homeoce gab es damals auch noch nicht. Und wie erleben Sie es heute? Das Arbeitsumfeld hat sich insbesondere aufgrund des großen Umbaus und der Renovierung im gesamten SVG-Haus in Frankfurt in den letzten Jahren schon sehr verbessert. Die Etagen und Büroräume sind heller, übersichtlicher und freund- licher. Wir haben überall gut funktionierende Klimaanlagen. Die IT/Technik ist auf einem neuen Stand. Was lieben Sie an Ihrem Beruf? Er ist anspruchsvoll und abwechslungsreich zu- gleich. Langweilig wird es nie, allein schon durch immerwährende Gesetzesänderungen. Manchmal auch etwas nervig, andererseits aber auch gutes „Gehirntraining“. Büroarbeitsplätze der SVG in den 60er-Jahren Das neue Heim der Hessen fern. Was unmöglich schien, wurde Tat. Was andere fast zerstörten, enstand grösser und schöner als Lohn der Aussicht des Fleisses, der Gemein- schaft und der Geduld. Ein Denkmal des Willens. 26 27 BRANCHE | Hessischer Verkehrsspiegel 03/2023
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